oder lieder im morgengrauen

Eine Post-Residency Performance
als Auftakt für das FWF Forschungsprojekt AR 537
On the fragility of sounds / Über die Verletzbarkeit der Klänge

24. April 2019, 20:00 Uhr im Echoraum, Wien

Pia Palme, Konzept, Komposition, Texte und Video
Paola Bianchi, Choreographie, Dramaturgie und Tanzperformance
Anna Clare Hauf, Stimme
Molly McDolan, Oboen
Christina Bauer, Klangregie

Ensemble airborne extended
Caroline Mayrhofer, Blockflöten
Elena Gabbrielli, Querflöten
Tina Žerdin, Harfe

by Sascha Osaka

Eine Produktion im Rahmen des Artistic Research Projekts AR537 On the fragility of sounds finanziert durch den Austrian Science Fund FWF.
Dank an die SKE / austro mechana für die Förderung der Reise und Recherche, und an den echoraum für Venue und Technik.
Die Residency war unterstützt vom Örö Residency Programme, Arts Council of Finland und Swedish Cultural Foundation in Finland.

Erforschend
wenn nichts ist zur Unterhaltung
musst du hier bleiben
kannst nicht weg
weder zu Fuss noch zu Kopf
wenn, dann zu Herz

(Örö, im November 2018)

Mehr über Pia Palmes Reise kann man auf ihrem Blog für Wien Modern 2018 lesen: http://piapalme.at/embedded-remote-security-blog/


Pia Palme über das Stück:

DUSK SONGS entstand in einer Übergangszeit und markiert zugleich den Anfang des Forschungsprojektes. Im letzten November hat für mich ein künstlerischer und persönlicher Prozess begonnen: den ganzen Monat hindurch lebte ich auf Örö, einer entlegenen, kleinen Insel im finnischen Archipelago. Als Artist in Residence (unterstützt vom Örö Residency Programme und vom SKE Fonds) erforschte ich die Insel, konnte dort schreiben, komponieren, üben (mein Instrument reiste mit mir), performen (an unterschiedlichen Orten, meist im Freien), filmen, aufnehmen, beobachten. Im Dämmerungsraum zwischen Herbst und Winter erlebte ich die einsame Landschaft als unerwartet abwechslungsreich und kleinräumig, vielseitig, zugleich ruhig und friedlich. Meinen täglichen Streifzüge brachten mich immer wieder an dieselben Orte, zu denselben Felsen, Buchten, Wäldern, Bäumen, und, ja, Pilzen. Ich entdeckte den Reichtum kleiner Veränderungen und verlor mich im diffusen Licht einer versinkenden, verborgenen Sonne.

by Sascha Osaka

Unmittelbar nach der Reise erfuhr ich, dass mein Antrag für ein künstlerisches Forschungsprojekt über Musiktheater vom FWF Austrian Science Fund bewilligt wurde. Unter dem Titel On the fragility of sounds arbeite ich somit, bis 2021, an Kompositionen im Feld Musiktheater, werde Projekte realisieren, weitere Kompositionsaufträge vergeben, sowie gemeinsam mit meiner Mitarbeiterin Christina Lessiak über diesen Prozess reflektieren und schreiben. Untertitel: Musiktheater als feministische Praxis. Für das Projekt springe ich als Komponistin kopfüber in die akademische Welt an der Kunstuni Graz.

video still DUSK SONGS


Die Performance Dusk Songs #1 bringt erste Ergebnisse – oder vielmehr: erste Fragen und Reibungen – auf dem Weg. Die Choreographin und Tanzperformerin Paola Bianchi wird mich noch länger in diesem Projekt begleiten. Der Sängerin Anna Clare Hauf, der Oboistin und Lektorin Molly McDolan sowie dem hervorragendem Ensemble airborne extended und der Klangregisseurin Christina Bauer möchte ich für ihre künstlerische Mitarbeit danken. Da ich von der Barockmusik her komme und von dort vielfach inspiriert bin, fand ich eine ideale Besetzung für eine erste Performance im Transit, für einen Ausgangspunkt. Überraschendes trat vor Kurzem zudem über meine Familiengeschichte – genauer: über meinen Großvater väterlicherseits – zutage. Folglich ankert DUSK SONGS in der Vergangenheit und weist zugleich in die Zukunft.”

Fotos: ©Sascha osaka, osaka.at